04. März ´99
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Hitzeflash oder Junge, ist das Mörderheiß
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        - 2001

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Mitten in der Nacht stehen wir auf, ziehen uns die geliebten Cerealien rein, schnappen die vorbereiteten Lunchpakete aus dem Kühlschrank und starten zu unserer Wüstentour. Noch auf der Guestfarm werden wir von 3 Hühnern, die mit ihrem Golf Schwierigkeiten haben, aufgehalten. Ohne die geringste Ahnung, an was es liegen könnte, blicken wir hilflos in den Motorraum. Der Vermieter befreit uns glücklicherweise aus dieser peinlichen Situation und übernimmt den Fall. Wir setzen die Fahrt fort und erreichen bei Sonnenaufgang das Parktor. Am Parktor decken wir uns mit reichlich Wasser ein. Etwa 60 km sind es von hier aus nach Soussosvlei noch. Die letzten fünf Kilometer müssen wir mangels Allrad zu Fuß gehen.
Für diese Wanderung sollte man gerüstet sein: Sonnenschutz, Sonnenbrille, Schildmütze und vor allem literweise Wasser. Los geht's vorbei an Düne 17, 18, 19, einigen !Narabüschen, Düne 20, 21, 22, bis an eine ausgetrocknete Pfanne, die umringt von Düne 33, 34, 35 usw. in der Sonne liegt. Unser Ziel, der Grat einer mächtigen Düne, ist scheinbar nur noch wenige Meter entfernt. Der Weg dorthinauf ist dann aber was anderes als der Rottweiler Narrensprung. Mühsam setzen wir in dem losen Sand einen Fuß vor den anderen. Wie üblich findet der Sand zielsicher seinen Weg in unsere Schuhe. Zwischen den Trinkpausen kommen wir jeweils nur wenige Meter voran. Auf gut Glück mache ich ein paar Fotos. Die Temperatur hat nämlich den auf den Filmen angegebenen Bereich schon längst verlassen. Der beständige 45°C heiße Wind trocknet uns Lippen und Kehle aus. Die Salzkristalle fallen uns nur so aus dem Gesicht. Die Sonne brennt inzwischen senkrecht vom Himmel. Noch bevor die 50°C erreicht werden, treten wir den Rückweg an. Den spärlichen Schatten, den ein paar Akazien am Rand der ausgetrockneten Pfanne spenden, teilen wir mit einigen Oryx, die hier Schutz vor der sengenden Sonne suchen. Nicht mehr lange und der Wind hat unser ganzes Wasser mitgenommen.
Nach gut vier von fünf Kilometern des Rückweges nimmt uns ein Landi-Fahrer mit. Wir müssen aber auf dem Trittbrett stehen, da das Fahrzeug schon voll ist. Auf dem knappen Kilometer bis an unser Auto fault uns fast die Pfote vom Festkrallen am Dach ab. Unser Wasser ist bis zum letzten Tropfen aufgebraucht und wir Fahren schleunigst zurück auf die Guestfarm. Den Nachmittag verbringen wir im Zimmer, wo es bei knapp unter 40°C am kühlsten ist. Unseren Vermieter, dessen Namen wir noch nicht wissen, sieht man immer nur mit einem Glas voller Eiswürfel in der Hand.
Beim Abendessen mit Antilope und einer Flasche südafrikanischen Weins, lernen wir Steward und Steward kennen. Zwei Briten mit denen wir die Fotoalben unseres Vermieters anschauen. In den Alben sind auffallend viele Pfützen rund um die Guestfarm dokumentiert. Starker Regen ist hier nun mal ein Ereignis, das nicht in jedem Jahrzehnt vorkommt. Einer der Stewards stößt im Gästebuch auf die Frage eines Gastes: what´s about the mining. Die Frage muss uns der Vermieter natürlich auch beantworten. Nach und nach erfahren wir interessante Details über den Vermieter, Walter und seine Farm. Die Farm heißt Weltevrede, was soviel wie Zufriedenheit bedeutet. Zufrieden sein kann Walter ohne Zweifel. Einer der Briten hat auf der Farm eine Landebahn entdeckt. Auf dessen Frage, ob Walter auch ein Flugzeug hat, kommt die Antwort: give me five years. Das Hobby Walters ist die Edelsteinsuche. Er betreibt auf einer 450 Kilometer entfernten Farm eine Turmalinmine. Auch auf dem Gelände von Weltevrede, das weit über 100 Quadratkilometer umfasst, untersucht er eine Quarzader. Das wäre was für Harry. Walter ist im übrigen etwa in unserem Alter. Ein richtiger Weltevredemensch.
Als wir über den weiter geplanten Reiseverlauf sprechen, schwärmen uns die Briten von einem Hotel in Winhoek vor, das sehr luxuriös und trotzdem billig sein soll und obendrein und obendrauf einen Nachtclub besitzen soll. Wir sind gespannt...



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Kalenderblattansichten bis 2050
jede Menge Sand
Sonne pur